Liebes Leben

Gedanken über das Leben —- Persönlichkeitsentwicklung


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Kuba in Bildern- La Habana die Perle der Karibik

Oh man, habe diesen Entwurf schon ewig gespeichert. Irgendwie komme ich gerade selten zum Bloggen. Aber egal, möchte euch die Bilder nicht vorenthalten.

Alles Liebe und bis hoffentlich bald mal wieder!

Denise

Havanna ist wirklich eine tolle Stadt und eigentlich genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Das Leben spielt sich auf der Straße ab, aus allen Ecken klingt Musik und die Kolonialbauten..einfach wunderschön.

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Besonders Habana Vieja, die Altstadt wurde durch die Hilfe von Unesco herausgeputzt und strahlt in neuem Glanz. In diesem Teil der Stadt sind auch die meisten Touristen unterwegs. Leider wird man häufig auf der Straße angesprochen, das Gespräch beginnt oft mit einem freundlichen Hallo und das Interesse an der Herkunft, was sich im Endeffekt als Verkaufsgespräch entpuppt. Ruhiger hat man es in Havanna Centro oder in Vedado. Die meitsen Kubaner könnten sich die Mieten in der Altstadt ohnehin nicht leisten, gerade deshalb ist Havanna Centro interessant um das wahre Leben der Stadt kennenzulernen.

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In Havanna ist ordentlich was los auf den Straßen und man stellt sich bei so manchem Auto die Frage, wie das Gefährt überhaupt noch fortbewegen kann. Aber die Kubaner hegen und pflegen ihre alten Straßenkreuzer und sind dabei sehr erfinderisch. Jedenfalls sieht man an jeder Ecke jemand der an seinem Auto rumschraubt. Die Abgase sind schon der Wahnsinn und aus so manchem Auspuff raucht es pechschwarz.

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Am Parque Central kann man sich einen dieser alten herausgeputzten amerikanischen Autos mit Fahrer mieten (ca. 25 CUC) bei einer einstündigen Fahrt durch die Stadt lernten wir viel über die Geschichte der Stadt und die Revolution. Es saß nämlich ein sehr netter Geschichtsprofessor am Steuer, der mehr Geld beim Taxifahren verdient, als in seiner gewohnten Arbeit. Es war sehr spannend.

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Der Son – die Musik Kubas dringt wirklich aus allen Ecken und man trifft zumeist auf Musiker mit viel Leidenschaft. Es gibt jedoch auch andere Exemplare, die nur für das schnelle Geld spielen und beleidigt abziehen, wenn man eben nicht die angepriesene CD kaufen möchte. Diese Gruppe lud jedensfall wirklich zum bewegen der Hüften ein.Aufgenommen im Cafe de Paris in der Altstadt.


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Kuba in Bildern- Che still alive

Eigentlich wollte ich schon längst etwas über meine Kubareise schreiben. Aber ich bin irgendwie nicht dazu gekommen, einen großen Blogeintrag darüber zu schreiben. Deswegen fange ich hier einfach mal mit der Reihe „Kuba in Bildern“ an und liefere euch somit Berichte über meine Erlebnisse und Erkenntnisse über dieses spannende Land!

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Caballero sin Tacha y sin miedo: Herr ohne Makel und ohne Angst. (aufgenommen in Cienfuegos)

Diesen Mann mit den langen Haaren und dem revolutionären Blick sieht man in Kuba überall.
Che- das ewige Idol dieses Landes. Damit können Fidel und Camillo Cienfuegos die anderen großen Befreiungskämpfer nicht mithalten.

Che- steht für Freiheit. Mir ist in einigen Gesprächen mit Kubanern aufgefallen, dass sie ihr Land lieben, auch wenn sie die vielen Probleme in ihrem Land sehen. Sie sprechen über ihre täglichen Hindernisse und Erschwernisse in ihrem Leben, jedoch hört man relativ selten eine Kritik an der Regierung. Schwierigkeiten gibt es viel in diesem Land, zum Beispiel gibt es fast keine Wirtschaft, es wird wenig exportiert (außer Rum und Zigarren), und viel importiert. Das heißt, dass das Leben auf Kuba nicht billig ist und die Menschen einiges tun müssen, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Das geht am besten im Tourismussektor, so findet man so manchen Akademiker der zum Beispiel Taxi fährt.

Che- steht für Freiheit. Freiheit ist, was wir daraus machen. Und an Lebensfreude mangelt es nicht auf Kuba, ein Gefühl von Zufriedenheit ist spürbar. Das heißt nicht, dass es nicht auch Menschen gibt, die gegen die Bedingungen in ihrem Land kämpfen. Das geschieht jedoch oft ganz leise im Hintergrund, es ist schwer seine Meinung, frei äußern zu können.

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Gefunden in einer Schule in Cienfuegos. Che als großes Vorbild für die Kinder! Und es wird natürlich die Geschichte des Landes und der Revolution intensiv unterrichtet.

Che der ewige Revolutionär! Diesen Status hat Che besonders durch die geschichtlichen Hintergründe. Nach der Revolution wurde Che sozusagen Wirtschaftsminister im Land, das war jedoch nicht seine Stärke, viele seiner Reformen scheiterten. Ich könnte mir vorstellen, dass wäre er noch länger in diesem Amt gewesen wäre, diese Intensität der Verehrung heute nicht mehr möglich wäre. Doch Che zieht weiter…

Und macht sich 1966 auf nach Bolivien um eine Revolution vorzubereiten. Er scheitert und wird am 9. Oktober 1967 nur ein Jahr später, von einem Feldwebel der bolivianischen Armee erschossen. Che stirbt als Held für die Kubaner. Hierdurch ist der Kultstatus Che begründet.

Hasta la victoria siempre— Immer bis zum Sieg.


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Gedanken zu Kuba und dem Sprung in die Freiheit

Morgen fliege ich nach Kuba und bin schon mächtig aufgeregt.
Im Moment ist dieses Reiseziel sehr angesagt: Noch einmal die guten alten Zeiten mit erleben, bevor sich das Land verändert und dem Kapitalismus Tor und Tür öffnet. Das alte Kuba erleben.
Doch was genau möchte man erleben? Noch ein bisschen sozialistische Nostalgie?
Wenn man an Kuba denkt, denkt man irgendwie auch an den zufriedenen Salsa tanzenden Kubaner, der genüsslich seine Zigarre raucht.

Woher rührt diese Zufriedenheit? Ist es das sozialistische System das eine gewisse Grundsicherung ermöglicht? Es ist nicht viel was die Kubaner verdienen, manche Dinge sind einfach nahezu unerschwinglich. Die Staatslöhne betragen in etwa 470 Pesos, das sind 15 Euro im Monat.
Jeder der es zu mehr bringen möchte sucht sich einen Job im Tourismussektor, da es für Touristen eine besondere Währung die Pesos convertibles (CUC). Durch den CUC wird es ihnen ermöglicht an Dinge zu kommen, die sich mit der normalen Währung nicht leisten können, da das Angebot in staatlichen Supermärkten begrenzt ist. So findet man Ärzte, Professoren etc. die nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten, da sie im Tourismusbereich viel mehr verdienen.

Jeder ist gleich- das ist der wichtigste sozialistische Gedanke. Dies bedeutet ein gleicher Lohn, gleiche Schulbildung etc. für alle, diese Ansicht hat bestimmte viele Vorteile. Doch sind wir wirklich alle gleich? Und sind wir Menschen nicht immer auf der Suche nach mehr? Wir selbst wissen nur zu gut in unserer vom Kapitalismus geprägten Gesellschaft, das Geld allein den Menschen nicht wirklich glücklich machen kann. Vielleicht ist ja auch weniger wirklich mehr und schafft in gewisser Form Freiheit, da wir unser Leben nicht mit zu viel Besitz beschweren, was uns im Gegenzug flexibler macht. Doch vielleicht habe ich auch gut reden? Was bedeutet es wirklich für die kubanische Gesellschaft, mit diesen Einschränkungen konfrontiert zu sein?Zum Beispiel ist es seit 2013 für die Kubanern vereinfacht worden, aus Kuba auszureisen. Jedoch ist die Beantragung Pass für die meisten von ihnen, schon alleine eine unerschwingliche Angelegenheit und stellt eine große Hürde dar.

In den letzten Tagen habe ich mir auch viele Gedanken zu den Themen Freiheit und Sicherheit gemacht. Das sozialistische System kann Sicherheit geben, aber wie sieht es mit der Freiheit des Einzelnen aus?
Auch unser Leben spielt sich im Wechselspiel von Freiheit und Sicherheit ab und die meisten von uns versuchen die Balance zu halten. Was wäre Freiheit ohne Sicherheit? Wie genau würde sich das anfüllen, ich stelle mir die Frage, ob man sich ganz fallen lassen könnte. Vielleicht kann man diese ersehnte Freiheit Schritt für Schritt erlangen? Immer mit der Überprüfung, ob wir noch in sicheren Gefilden unterwegs sind.
Aber der Sprung Freiheit könnte auch bedeuten, dass wir manchmal einfach im wahrsten Sinne des Wortes Springen müssen. Dieser Sprung bedeutet Vertrauen in das Leben, in das getragen sein auch durch andere, die uns in unserem Leben unterstützen. Ich denke aber trotzdem wir sollten uns niemals überfordern und immer genau Spüren ob die Schritte, die wir gehen, im Einklang sind mit unserer Persönlichkeit. Das bedeutet nicht, dass wir uns auch nicht manchmal herausfordern dürfen. Dieses Gefühl von Freiheit, finden wir in vielen kleinen Momenten unseres Lebens.
Und wir dürfen dankbar sein, das wir uns so frei bewegen können, denn dies ist für viele Menschen auf dieser Erde nicht der Fall.
Wann erlebst du in deinem Leben ein Gefühl von Freiheit?
Ich freue mich auf eure Kommentare.
Eure Denise Willleben